Stadt: Zweiter Workshop zum Klimaschutzteilkonzept

 

Was ist ein Klimaschutzteilkonzept für Liegenschaften einer Stadt?

Pschiebilscki: Dies ist ein Bericht, der anhand von Feinanalysen bzw. ermittelten Jahreswerten die Schwachstellen von bestimmten öffentlichen Gebäuden wie Verwaltungsbauten, Schulen, Turnhallen, Feuerwehrgerätehäusern oder Kindertagesstätten darstellt und die Potenziale für Energieeinsparungen ermittelt. Für ausgewählte Objekte werden Möglichkeiten für entsprechende, langfristige Sanierungsmaßnahmen aufgezeigt. Im Falle von Schönebeck umfasst dies sechs Gebäude, darunter zum Beispiel die Franz-Vollbring-Sporthalle.

Hat die Stadt Schönebeck bereits Maßnahmen zugunsten des Klimaschutzes umgesetzt?

Pschiebilscki: Ein gelungenes Beispiel für eine energetische Sanierung ist die Turnhalle der Lerchenfeldschule. Auch die Käthe-Kollwitz-Grundschule ist für eine solche Maßnahme vorgesehen, ein entsprechender Fördermittelantrag gestellt. Es wurden auch schon Energiesparprojekte zur Beeinflussung des Nutzverhaltens wie die „Energiesparbüchse“ ins Leben gerufen.

Gibt es konkrete Vorgaben zur Verbesserung des Klimaschutzes für kommunale Gebietskörperschaften?

Pschiebilscki: Umfassende Vorschriften gibt es noch nicht. Aber die Energiesparverordnung und das EE-Wärmegesetz, demnächst zum Gebäudeenergiegesetz zusammengeführt, gelten auch für kommunale Gebäude. Langfristig kann Klimaschutz zu finanziellen Entlastungen führen, weshalb die Städte bestrebt sein sollten, im Sinne des Allgemeinwohls zu handeln.

Und wenn eine Stadt gar nichts unternähme?

Pschiebilscki: Dann wäre sie abhängiger von Preisveränderungen. Mit einem niedrigeren Energieverbrauch aber ist man immer auf der richtigen Seite, egal, wie sich die nicht zu beeinflussenden Bedingungen darstellen. Man tut zudem etwas für die natürliche Umwelt.

Warum ist es eigentlich nur ein „Teilkonzept“?

Pschiebilscki: Weil es sich dabei nur um eigene Liegenschaften der Stadt handelt. Ein integriertes Gesamtkonzept betrachtet weitere Felder wie Mobilität, Verbraucher, Wirtschaft und die Anpassung an den Klimawandel. Dieser ganzheitliche Ansatz soll langfristig auch von der Stadt Schönebeck (Elbe) – zumal als Kurort und Heilbad – verfolgt und in Angriff genommen werden.

Was können denn Bürger oder Unternehmen für den Klimaschutz tun, und wo können sie sich informieren?

Pschiebilscki: Natürlich bewusst mit Energie umgehen, nicht unnötig verbrauchen. Das hängt auch viel von der alltäglichen Lebensweise ab. Werden permanent Räume geheizt, in denen sich niemand befindet? Brennt überall immer Licht? Fahren wir jede Strecke mit dem Auto oder laufen oder radeln wir auch einmal? Was nützt das Ärgern über eine Plastiktüte, wenn wir täglich Fleisch aus Massentierhaltung verbrauchen? Weniger ist oft mehr. Verbraucherzentralen, bei Firmen die IHK oder die Landesenergieagentur, geben gern Auskunft.