Gnadenhochzeit: Liesa und Kurt Hiller sind 70 Jahre verheiratet

Gnaden_Hochzeit_Hiller_021Schönebecks stellvertretende Oberbürgermeisterin Gisela Schröder. Sie ließ es sich nicht nehmen, seitens der Stadtverwaltung und auch ganz persönlich dem bestens gelaunten, rüstigen Paar zur Gnadenhochzeit zu gratulieren. Sie überbrachte auch die Glückwünsche des erkrankten Oberbürgermeisters Hans-Jürgen Haase und des Landrates Ulrich Gerstner und  wünschten den Eheleuten noch viele weitere gesunde und gemeinsame Jahre. Ebenso gehörte der Ranieser Ortsbürgermeister Klaus Maser zu den Gratulanten. Während der Gratulationscour verriet uns die neunundachtzigjährige Liesa Hiller augenzwinkernd das Geheimnis einer solch langen Ehegemeinschaft: "Man muss sich einfach nur lieb haben!" Als wäre es erst gestern gewesen, konnten sich Kurt und Liesa an ihr Kennenlernen am 21. April 1936 erinnern. Während der Geburtstagsfeier ihres Zwillingsbruders war der Funke der Liebe vom Kurt auf Liesa übergesprungen. Am 14. Januar 1942  trat das junge Glück vor den Traualtar und heiratete. Zuvor galt es jedoch noch ein bürokratisches Hindernis zu bewältigen. Die damals 18- jährige Liesa benötige zur Heirat eine Sondergenehmigung.  Von der Braut war zum Nachweis der Ehetauglichkeit eine vom zuständigen Gesundheitsamt auszustellende Eheunbedenklichkeitsbescheinigung zu erbringen. Nach dem verheerenden Krieg kehrte Kurt glücklicherweise 1945 unversehrt  zu seiner Liesa zurück. Arbeit fand der versierte Handwerker anfangs in seinem erlernten Beruf als Möbeltischler, später war er 34 Jahre in der Gütekontrolle des damaligen Heizkesselwerkes beschäftigt. Seine Ehefrau Liesa war zuerst in der heimischen Landwirtschaft tätig, später arbeitete sie mehr als zwei Jahrzehnte in einem Schönebecker  Papierverarbeitungswerk. In der knapp über 300 Einwohner zählenden Seelengemeinde Ranies war Kurt mehrere Jahre als Gemeindevertreter aktiv, zudem war er bei der Gründung des dortigen Männer-Gesangsvereins   und der damaligen Handballmannschaft beteiligt. Während seine Ehefrau den Haushalt in ihrer Wohnung noch selbst bewirtschaftet, frönt der 91-jährige Kurt  Hiller seinem Hobby. Zu Hause tüftelt der Feinmechaniker akribisch an zahlreichen Uhrwerken und sorgt dafür, dass dutzende Uhren im Wohnhaus zur vollen Stunde minutengenau schlagen. Größter Wunsch des Jubelpaares ist es, in fünf Jahren in Gesundheit im Kreise der Familie das noch seltener Fest der Kronjuwelenhochzeit zu feiern. Bis dahin, wünschen wir dem Jubelpaar alles erdenklich Gute.