Schönebeck mit günstigster Entwicklung

(Quelle: Volksstimme vom 1.10.2020)

Vorsichtigen Optimismus verbreitet die Agentur für Arbeit in Bernburg für den Salzlandkreis. Die Arbeitslosigkeit sei erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie gesunken, teilte die Agentur gestern mit der Bekanntgabe der aktuellen Arbeitsmarktdaten mit. Etwa 500 Menschen weniger waren im September gegenüber dem Vormonat August arbeitslos gemeldet. Genau waren demnach 7 524 Frauen und Männer ohne Beschäftigung registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren knapp 300 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank zum Vormonat um 0,5 Prozent. Im Agenturbezirk Bernburg entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Insgesamt ist nach Agenturangaben ein Zuwachs von 4,1 Prozent für den Agenturbezirk Bernburg im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit in Staßfurt. Hier stieg der Bestand an Arbeitslosen gegenüber September 2019 um 0,6 Prozent. Schönebeck verzeichnet einen Zuwachs von genau einem Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Bernburg mit einer Zunahme von 11,6 Prozent und in Aschersleben um 2,7 Prozent. „Die Wirtschaft im Salzlandkreis befindet sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder auf Erholungskurs“, erklärte die Bernburger Chefin der Arbeitsagentur, Anja Huth, dazu laut Mitteilung. „Die Tendenzen des Arbeitsmarktes des Salzlandkreises lassen vorsichtigen Optimismus zu.“ Der Arbeitsmarkt sei in den letzten Monaten massiv unter Druck. Die Entlassungszahlen seien aber angesichts des immensen wirtschaftlichen Schocks jedoch vergleichsweise begrenzt geblieben, so Huth. Aber „der Arbeitsmarkt stürzte auch aufgrund der Stabilisierungsmaßnahmen über Kurzarbeit nicht ins Bodenlose“. Kritisch sieht Huth die „anhaltende Zurückhaltung der Unternehmen bei den Neueinstellungen und die schwierigen Transformationsprozesse“. Sie nannte dafür beispielsweise die Automobilindustrie und den Einzelhandel. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg ist ein Rückgang beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Monat September waren 2 867 Menschen (203 weniger als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren mehr als 700 bzw. 33 Prozent mehr Männer und Frauen arbeitslos. Knapp 400 Männer und 320 Frauen sind mehr als im September 2019 arbeitslos gemeldet. Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis ist gesunken. Hier ging die Arbeitslosigkeit um 300 Menschen gegenüber dem Vormonat zurück. 4 657 Männer und Frauen waren Ende des Monats im Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das sind 412 weniger als im September des Vorjahres. Die Herkunftsbranchen der Freisetzungen beinhalten nach Agenturangaben „die ganze Bandbreite der Branchenvielfalt des Salzlandkreises“. 16 Prozent weniger Menschen konnten sich seit Beginn 2020 aus der Arbeitslosigkeit abmelden. Kurzarbeiterregelungen scheinen den Unternehmen sehr zu helfen. Neun Kurzarbeitsanzeigen für weniger als 100 Beschäftigte wurden im September bei der Agentur für Arbeit Bernburg gestellt. Insgesamt hätten Unternehmen seit Beginn der Corona-Pandemie im März bis einschließlich Ende September für etwa 19 000 beschäftigte Menschen Kurzarbeit angezeigt. Fast 1 900 Betriebe sind davon betroffen. „Auch im Bernburger Agenturbezirk wird den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona- Krise insbesondere mit Kurzarbeit begegnet“, erklärt Huth. „Unternehmen sollten die Zeit der Kurzarbeit nutzen, um mit Qualifizierung den Wandel von Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu begegnen. Weiterbildung verbessert darüber hinaus die Flexibilität der Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen und führt zu höheren Beschäftigungsquoten.“ Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat demnach im September leicht zugenommen. So meldeten Arbeitgeber 225 neue Stellen. Dies sind 18 mehr als im Vergleich zum Vormonat und 54 weniger als im Vergleich zum Vorjahresmonat. Verglichen mit dem Bestand seit Beginn der Corona-Pandemie im März ist ein Rückgang um 10 Prozent zu verzeichnen. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, Handel sowie dem Gastgewerbe stünden weniger gemeldete sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen zur Verfügung. Quelle Volksstimme.