Salzlandkreis: Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
(Quelle: Volksstimme vom 31.7.2020)
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Salzlandkreis stabilisiert sich. Die Arbeitslosigkeit sank im Juli auf 7942 (149 Menschen weniger als im Juni), aber im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 189 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Quote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 zurück. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Bernburg hervor, die gestern veröffentlicht wurden. "Der Arbeitsmarkt befindet sich derzeit in einer Seitwärtsbewegung. Kurzarbeit trägt einen sehr großen Anteil an der Stabilisierung. Eine Entlastungswirkung wird durch Nutzung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen erreicht", schreibt Anja Huth, die Leiterin der Bernburger Arbeitsagentur. Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Zuwachs beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Der Zuwachs ist im Juli weniger stark ausgeprägt. Im Juli waren 2993 Menschen (34 mehr als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 618 beziehungsweise 26,0 Prozent mehr Männer und Frauen arbeitslos. Im Gegensatz dazu sinkt der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II). Hier sank die Arbeitslosigkeit um 183 Menschen gegenüber dem Vormonat. 4949 Männer und Frauen waren Ende des Monats im Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das sind 429 weniger als im Juli des Vorjahres. Anja Huth: "Ob wir bereits von einer Entspannung reden können, wird sich erst nach den Sommermonaten zeigen. Derzeit sieht es aber danach aus, als würde der Salzlandkreis mit einem blauen Auge davonkommen. Für eine Erholung am Arbeitsmarkt bräuchte es allerdings eine stärkere Einstellungsdynamik in den Unternehmen. Es wurden im Juli zwar wieder mehr Stellen gemeldet, wir liegen aber immer noch 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres." Die Herkunftsbranchen der Freisetzungen beinhalten die ganze Bandbreite der Branchenvielfalt des Salzlandkreises. Mehr als 400 Menschen haben sich im Juli aus einer Beschäftigung aus dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos gemeldet. Die meisten Zugänge sind aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gastgewerbe und aus Zeitarbeitsunternehmen zu verzeichnen. Auch im Juli gab es noch vereinzelte Anzeigen auf Kurzarbeit. Insgesamt wurde seit der Coronakrise im März bis einschließlich Ende Juli für fast 19 000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Damit sind knapp 1900 Betriebe von Kurzarbeit betroffen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im Juli wieder leicht zugenommen. So meldeten Arbeitgeber im Juli 241 neue Stellen. Dies sind 17 mehr als im Vergleich zum Vormonat und 83 mehr als im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt wurden bislang 1441 Arbeitsstellen durch Unternehmen des Salzlandkreises gemeldet.