Musik in der Box

Casebau-Unternehmen aweo feiert 20-jähriges Bestehen

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Manchmal muss man pragmatisch denken. Und manchmal trifft man dann eine Entscheidung, die das Leben verändert. Als Ronny Jobs, leidenschaftlicher Musiker, Transportboxen für seine Musikgeräte benötigt, fertigt er sie kurzerhand selbst. Aus einer Notlösung wurden ein Beruf und ein Unternehmen. Dieses feiert 20-jähriges Bestehen. Dazu gratulierten Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch und Wirtschaftsförderer Sven Ellert vor kurzem im Firmensitz.

Ronny Jobs hatte schon immer ein Faible für Musik. Der Wunsch nach Klängen und Noten wurde irgendwann derart stark, dass er sich einen Gitarrenverstärker zulegte, ein Freund wurde Schlagzeuger. In einer Garage begannen beide, Musik zu spielen und sich in Richtung „Heavy Metal“ auszuprobieren. Innerhalb kurzer Zeit eignete sich Ronny Jobs das Gitarrenspiel an. Auf einem Live-Abend im Schönebecker Lokal „Mr. Big“ lernte er dann die Band „Peggy Zoo“ kennen. Dort wurde er wenig später Lead-Gitarrist, es folgten gemeinsame Auftritte. Sein Band-Kollege Thomas Schäfer sagt: „Ronny hat ein unglaubliches Talent für Gitarre. Er hat ein tolles Gespür für Soli, fühlt die Musik.“

Beruflich orientierte sich Ronny Jobs zunächst in Magdeburg in der IT-Branche, die Musik blieb ein immer präsentes Hobby. Schließlich wurden für die Instrumente Transportkisten notwendig. Diese baute er kurzerhand selbst, bewies auch hier das richtige Gespür, formte das Metall und Holz nach seinen Wünschen. Darauf wurden andere Bands aufmerksam. „Ich hatte viele Kontakte durch die Musik.“ Schließlich baute er die Boxen nicht nur für Bekannte, sondern sie wurden zusätzlich über einen Online-Handel angeboten. Die Nachfrage stieg derart an, dass er von seinem Hobby zum Beruf wechselte.

Durch das langsame, aber stetige Wachstum steht das Unternehmen "aweo" auf gesunden und soliden Füßen. Guten Auftragsjahren folgten weniger aussichtsreiche. „Die Zeit während der Corona-Pandemie war sehr schwer“, sagt Jobs und berichtet von Auftrittsverboten in der Veranstaltungsbranche, Absagen von Messen, demzufolge keine Nachfragen bei Transportboxen und Verzögerungen bei den staatlichen Hilfen. „Aber das haben wir halbwegs glimpflich überstanden.“

Inzwischen werden etwa 50 Pakete täglich verpackt. Der Onlineshop sorgt für den größten Umsatz. Verschickt wird innerhalb der Europäischen Union und in die Schweiz. Zu den größten Kunden zählen Firmen in der Industrie. Einzelanfertigungen sind kein Problem. Die Besonderheit: Nicht nur komplett gefertigte Boxen werden verschickt, sondern auch Einzelteile und Zubehör. Wer möchte und handwerklich geschickt ist, kann sich die Einzelteile liefern lassen und die bestellte Ware dann vor Ort selbst zusammensetzen. Manchmal muss man eben pragmatisch denken.