Gewerbegebiet Barbarastraße: Werkserweiterung, Straßeneinziehung und neue Arbeitsplätze

auf dem jetzigen Werksgelände eine weitere Produktionshalle entstehen. Geplant ist ein kompletter Hallenneubau. In einem ersten Schritt sollen zehn Millionen Euro investiert werden und bis zu 65 neue Dauerarbeitsplätze im Metallbereich entstehen. Das Unternehmen beschäftigt heute bereits rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Schönebeck. Das Werk produziert Lenkungskomponenten und komplette Lenksysteme für die internationale Automobilindustrie.

Bevor mit dem eigentlichen Bau der neuen Werkshalle auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern begonnen werden kann, muss eine umfangreiche Bodensanierung des Bauareals vorgenommen werden. Dabei geht es um die Beseitigung von Altlasten im Erdreich, die noch aus der Zeit herrühren, als an diesem Standort Lackharze produziert wurden. Bis 1990 war an dieser Stelle die Firma Lackharz Zwickau GmbH ansässig. Zur Bodensanierung wird zunächst das Grundwasser abgesenkt und das Erdreich bis in eine Tiefe von fünf Metern abgetragen und anschließend durch sauberen Boden ersetzt.

Rund 20.000 Tonnen Erdreich werden so in den kommenden Wochen entnommen, abtransportiert, fachgerecht gereinigt und zur Wiederverwertung aufbereitet. Während dieser Erdarbeiten wird es zu Verkehrseinschränkungen in der Straße Dammweg kommen. Es wird um Verständnis gebeten. Zur Ausführung der Bodensanierung hat das Landesamt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt die Gesellschaft für Umweltsanierungs-Technologien mbH (GUT.) aus Merseburg beauftragt.

Die Bodensanierung soll bis Ende April abgeschlossen sein. Bei den anstehenden Bodenarbeiten kann es durch das Entweichen von im Boden gebundenen Lackharzgasen zu Geruchsbeeinträchtigungen kommen. Um die Ausbreitung der Gerüche einzudämmen, wird eine vier Meter hohe Immissionsschutzwand zwischen der Baustelle und der rund 65 Meter entfernten Wohnbebauung errichtet. Zudem wird eine Luftabsaug- und Reinigungsanlage in der Baugrube eingesetzt, wie auch eine Nebelkanone, die aufsteigenden Baustaub und Gerüche binden soll. Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Immissionsgrenzwerte wird durch Messungen an unterschiedlichen Mess-Punkten sichergestellt. Messung und Auswertung übernimmt ein unabhängiger Gutachter.

Mit Beginn der Bauarbeiten der neuen Produktionshalle im Mai 2017 wird zudem ein Teil der ans Werk angrenzenden Barbarastraße für den privaten Verkehr (Fahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger) dauerhaft gesperrt.  Im Zuge der Einziehung der Barbarastraße werden die verkehrsrechtliche Beschilderung angepasst, Ausweichrouten für den öffentlichen Verkehr ausgewiesen und die Straße dann komplett zwischen Söker Straße und auf der anderen Seite bis zur Betriebseinfahrt geschlossen.

In diesem Zusammenhang soll die Kreuzung Söker-, Felgeleber- und Barbarastraße "entschärft" werden. In der Vergangenheit ist es dort immer wieder zu Verkehrsunfällen gekommen, weil Autofahrer, die aus der Felgeleber Straße kommen, aufgrund der Lärmschutzwand den Verkehr nicht einsehen konnten. Zudem ist der Verkehrsspiegel oftmals wetterbedingt beschlagen und kann wegen der tiefstehenden Sonne nicht eingesehen werden. Deshalb soll in einer Probephase für vorerst ein Jahr die Felgeleber Straße eine Einbahnstraße in Fahrtrichtung der Böttcherstraße werden.

Die Firma ThyssenKrupp unterrichtete im Jahr 2004 die Stadt Schönebeck über ihr Planvorhaben bzgl. der Ausweitung ihres Unternehmens am Standort. Am 17. Juli 2005 wurde die Einziehung öffentlich bekannt gemacht.  Für Mai 2017 ist die Einziehung der Barbarastraße geplant und bis Ende Oktober soll die Werkserweiterung abgeschlossen sein.