Weckenmann - ein starker Schönebecker Mittelständler

Hatte der Betrieb bis vor wenigen Jahren noch Großschaltische für den internationalen Gebäude- und Wohnungsbau mit Lieferungen bis nach Südostasien produziert, wendet man sich mit seinen 23 Mitarbeitern (zwei weitere 2012, ein Auszubildender jährlich) seither dem Spezialschalungsbau auf Hightech-Niveau zu.
Nicht zuletzt durch die komplette Umstrukturierung der Werkstatt und die Einrichtung neuer Arbeitsplätze ist es möglich, individuelle und anspruchsvollste Kundenwünsche zu erfüllen.
Beispiele sind Systeme für den Transport von Lokomotivfahrgestellen der Deutschen Bahn oder etwa Lösungsangebote für die Reparatur von Transformatorenkernen.
"Ohne die Lernbereitschaft unserer Mitarbeiter wären wir nicht in der Lage, so flexibel auf den Markt reagieren zu können", sagt Jacob.
Kunden finden sich weltweit, man produzierte zum Beispiel bereits für einen hochmodernen Großbetrieb der Baustoffindustrie in Sankt Petersburg und hat derzeit ein noch größeres Projekt in Omsk im Blick.
Hier konzentriert man sich unter anderem auf Reinigungs- und Beölungsanlagen.
Die Russen haben offenbar noch viel vor ...
Das größte solcher Werke weltweit mit Sitz in Thailand hat Schönebeck ebenfalls ausgestattet.
Schwerpunkt der Produktion von "Weckenmann Schönebeck" sind indessen global Ausrüstungen, Maschinen und Anlagen für die Betonfertigteilindustrie.
Derzeit schafft man die Voraussetzungen, um weitere Investitionen ins Auge fassen zu können:
Geplant ist der Bau einer zweiten Halle auf dem Firmengelände, um den Zuschnitt und das Fertigteillager dorthin verlagern zu können, was wiederum bessere Produktionsbedingungen in der Haupthalle schafft.
Das Unternehmen unweit der Elbe hat in jüngster Vergangenheit auch viel für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter getan.
So wurde in der Haupthalle eine komplexe und räumlich verschiebbare Luftfilterungsanlage mit vier hallenhohen Umluftsäulen installiert, die für bessere Atemluft, Sicht und Geruch sorgt.
Ebenso hat man mit einem neuen Frühstücksraum und Sanitäranlagen den Sozialbereich ausgebaut und eine Versammlungsmöglichkeit geschaffen.
"Weckenmann", das macht Jacob weiterhin deutlich, ist jederzeit offen für fachliche Besichtigungen von Interessenten und möglichen Partnern.
Ein gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation kann er bereits vorweisen.
Die unmittelbar benachbarte Elektroanlagen-Firma G & G sitzt bei Weckenmann als Unterauftragnehmer sozusagen mit im Boot und ist auf dem Firmengelände derart präsent, dass der "ständige Gastarbeiter" sogar schon wie alle anderen mit am schwarzen Brett hängt.
Gemeinsame Projekte waren zum Beispiel Sondermaschinen für Singapur, Japan und Frankreich, für die G & G die Steuerungstechnik übernahm.
Der Industrie- und Gewerbepark "Barbyer Straße" insgesamt ist inzwischen quasi voll besiedelt, sagt Wirtschaftsförderer Egbert Tramp, der die Entwicklung von Unternehmen wie Weckenmann ausdrücklich lobt.
"Es gibt nicht nur die Großbetriebe mit ihrer zurecht spektakulären Außenwirkung, sondern auch die leistungsstarken Schönebecker Mittelständler wie jene hier im Gewerbegebiet, die für unsere Wirtschaftskraft stehen, Arbeitsplätze schaffen und das Image unserer Stadt verbessern", unterstreicht er.
Ein Teil der Unternehmensphilosophie von Weckenmann heißt "Eigenes know how, eigene Entwicklung, eigene Produktion und eigener Vertrieb."
Nur so war es zum Beispiel möglich, das erwähnte weltweit größte Betonfertigteilwerk in Thailand zu bauen.
Oder die gewaltigen Schaltische für die Decken und Wände von Wohn- und Bürohäusern in Australien.
So werden aber auf der anderen Seite auch deutsche Kunden wie die Deutsche Bahn AG mit ihren ganz speziellen und herausfordernden Aufträgen zufrieden gestellt. 
Das alte Traktorenwerk gibt es nicht mehr.
Dafür aber viele mittelständische Unternehmen, die Schönebeck alle Ehre machen.