Gedenken an die Opfer des Holocaust

Schalom-Woche vom 4. bis 14. November 2021

Sechs Kerzen erinnern an die sechs Millionen Opfer im Holocaust. Am heutigen Donnerstag wurde mit einer Gedenkveranstaltung am Holocaust-Mahnmal in der Nicolaistraße den Opfern der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten gedacht. Am 9. November 1938 wurden die Synagoge in der heutigen Republikstraße demoliert und entweiht sowie zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet. Menschen jüdischer Herkunft wurden in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. 43 Schönebecker Juden wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ermordet.

Oberbürgermeister Bert Knoblauch betonte in seinem Grußwort: Ich bin den Initiatoren sehr dankbar, dass sie diese Woche im Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus ins Leben gerufen und auf die Beine gestellt haben. Denn diese Veranstaltungsreihe zeigt, dass wir Schönebeckerinnen und Schönebecker uns nach wie vor der Verantwortung vor der Geschichte bewusst sind."

Bereits zum zweiten Mal führt der Salzlandkreis vom 4. bis zum 14. November 2021 gemeinsam mit zahlreichen Schönebecker Akteurinnen und Akteuren eine Veranstaltungswoche gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in Schönebeck (Elbe) durch, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt und deren Gäste ganz herzlich eingeladen sind. Zu den vielfältigen Veranstaltungen gehören dabei nicht nur eine Gedenkveranstaltung, ein Literaturnachmittag, ein Konzertnachmittag, eine Filmvorführung, ein Schabbat-Abend sowie ein Gottesdienst, sondern auch Schulprojekttage, welche jüdisches Leben und jüdischen Alltag sowie die jüdische Geschichte in Schönebeck zum Inhalt haben, Stadtführungen (Geocaching Touren), Führungen durch die ehemalige jüdische Synagoge in Schönebeck, Ausstellungen und Vorträge.

Die Ausstellung „Mit eigenen Augen – Auschwitz Impressionen“ präsentiert Fotos, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit des Rückenwind e.V. Schönebeck während einer Weiterbildungsfahrt nach Auschwitz in Polen aufgenommen wurden. Die Ausstellung „Den Krieg werde ich nie vergessen – Geschichten von Verzweiflung und Hoffnung“ vereint Portraits und Biografien von 20 Holocaust-Überlebenden in der Ukraine, die der Verein Christen an der Seite Israels e.V. seit Jahren unterstützt. In  verschiedenen Vorträgen werden Themen wie „Antisemitismus in Sachsen-Anhalt: Aktuelle Erscheinungsformen und Gegenstrategien“, „Jüdisches Leben in Deutschland gestern und heute – Ein Beitrag zur 1700-Jahrfeier“, „Bei den älteren Geschwistern zu Hause – Schabbat in der Familie“, „Schönebeck im Zeichen der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik“, „Gefeierter Glaube und festliche Theologie – Die jüdischen Feste im Johannesevangelium“ sowie „Die vergessene Generation – Die letzten Holocaust-Überlebenden in der Ukraine“ näher betrachtet. Mit vorliegender Veranstaltungsreihe soll ein festes Zeichen der Verbundenheit und Gemeinschaft gesetzt und gleichzeitig für Toleranz und ein respektvolles Miteinander geworben werden. Broschüren der Aktionswoche liegen bei der Stadt Schönebeck (Elbe), bei Rückenwind e.V. Schönebeck, im Schniewind-Haus e.V. und in den Schönebecker Tourist-Informationen "Am Markt" sowie "Am Soleturm" aus. Ebenfalls ermöglichen die mit QR-Codes versehenen Plakate, weitere Details über die einzelnen Veranstaltungen zu erfahren.