Schönebeck sammelt mehr als 13.000 Euro

Spende für die Betroffenen des Hochwassers im Rheinland

SpendeBürgerstiftung

Mehr als 180 Menschen sind beim Hochwasser in Nordrhein-Westfalen getötet worden, Tausende haben alles verloren. In der großen Not zeigte sich auch die Solidarität unter den Menschen. Unterstützung gab es auch aus Schönebeck (Elbe). Gestern übergab die Bürgerstiftung Salzland die Spendensumme an die Bürgerstiftung in Stolberg.

Als Hans-Josef Siebertz und viele andere Stolberger am frühen Nachmittag an diesem Juli-Tag nach draußen schauten, konnten sie ein kleines Rinnsal entdecken, das die Straße entlang floss. An eine Sturzflut, wie sie Stunden später durch die kleine Gemeinde und weitere Gebiete in Nordrhein-Westfalen walzen würde, dachte zu diesem Zeitpunkt kaum jemand. „Wir wohnen in einem langgestreckten Tal mit einem 68 Quadratkilometer großen Waldgebiet“, erzählt der Vorsitzende der lokalen Bürgerstiftung. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter. „Am späten Nachmittag war das Wasser schon einen Meter hoch, wenig später die meisten Keller vollgelaufen.“ Zur Nacht rollte dann die Flutwelle durch Stolberg und „riss alles mit“.  Die Mischung aus Baumstämmen, Geröll, Schlamm und Wasser zerstörte Brücken, Straßen und Häuser.

Nach dem anfänglichen Schock, alles verloren zu haben, „ereilte uns eine große Welle der Solidarität und der Hilfsbereitschaft“, resümierte Siebertz. Beim Aufräumen, Schutt abfahren und schließlich auch bei den Reparaturen packten viele Menschen an. „Wir waren 14 Tage ohne Strom. Das war eine schwere Zeit.“ Der lokale Energieversorger war bestrebt, die Leitungen so schnell wie möglich wieder herzustellen. „Wir haben zentrale Stellen zum Waschen und Duschen aufgestellt, weil das keiner in seinen Wohnungen erledigen konnte.“

Mittlerweile sind 90 Prozent der Sanierungsarbeiten vorangeschritten, auch große Firmen der Region waren und sind betroffen. Ihnen bereitet die Kontaminierung mit dem Schlamm große Probleme. „Die Zerstörungskraft war enorm.“

Der Wiederaufbau schreitet voran, wichtig sind unter anderem die sozialen Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt, des Sozialkaufhauses, der Stolberger Tafel und der sozialen Kindertagesstätte. Hier sollen die Spenden der Schönebeckerinnen und Schönebecker konkret eingesetzt werden. „Wir erarbeiten einen Verteilplan, werden das Geld sicherlich splitten und dort einsetzen, wo es am dringendsten gebraucht wird“, sagt Siebertz. „Ich bedanke mich für die großartige Unterstützung und diese tolle Aktion der Bürgerstiftung Salzland in Schönebeck.“

Auch Oberbürgermeister Bert Knoblauch lobte die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger. Insgesamt haben innerhalb von nur vier Wochen 140 Menschen aus Schönebeck und dem Umland gespendet. Britta Duschek und Frank Schiwek vom Vorstand der Bürgerstiftung Salzland überreichten schließlich 13.662 Euro. „Bei Vielen kam bei den Bildern aus dem Rheinland die Erinnerung an unser Hochwasser 2013 wieder auf“, sagte Knoblauch. Damals war die Hilfsbereitschaft ebenfalls groß – auch aus dem Rheinland. Das hat man hier nicht vergessen.“

In Stolberg wird man sich lange an die Unterstützung aus Schönebeck erinnern. Dafür sorgte nicht nur die Spendensumme, sondern auch der rege Austausch der Stiftungsmitglieder, beispielsweise beim Thema Lebensgarten. „Das werden wir als Anregung mitnehmen“, sagte Siebertz. Er nahm nicht nur die frohe Botschaft mit nach Hause, sondern auch viele schöne Eindrücke. „Wir werden in Kontakt bleiben. Mit Sicherheit folgt auch die Einladung zum Gegenbesuch.“

Hinweis für die Spenderinnen und Spender: Wer eine Spendenbescheinigung benötigt, muss seine Adresse angeben. Dies ist per Mail unter info@buergerstiftung-salzland.de oder telefonisch unter 03928/786212 beziehungsweise 039291/5140 möglich.