Aus anfänglich „für 14 Tage reicht er“ werden 50 Jahre Ehe

Goldene Hochzeit von Ingrid und Herbert Kuhne

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Endlich haben Ingrid und Herbert Kuhne Zeit, ihr Leben jeden Tag gemeinsam zu verbringen. Vor kurzem feierten die beiden Schönebecker ihre Goldene Hochzeit, sind inzwischen Rentner und gestalten ihren Tagesablauf „immer wieder neu“, wie Herbert Kuhne betonte. Zu diesem Jubiläum gratulierte Oberbürgermeister Bert Knoblauch ganz herzlich. „Ich wünsche Ihnen Gesundheit und viele weitere gemeinsame Jahre.“ Dabei sah es zunächst gar nicht nach einer Liebe für’s Leben aus.

Ingrid Kuhne ist in Elbnähe geboren worden. Beide wohnen jetzt in ihrem Elternhaus, das einst eine Glaserei mit Werkstatt beherbergte. Herbert Kuhne ist Bad Salzelmener. Er war als Maschinenbauer mit Abitur erst beim SKET in Magdeburg und später als Selbstständiger hauptsächlich auf Montage. Seine Frau lernte Damenmaßschneiderin, arbeitete später beim Rat des Kreises in der Verwaltung und schließlich im Kreiskrankenhaus in der Patientenverwaltung.

Kennengelernt haben sich die Beiden auf einem Campingplatz am Columbussee. Sie verbrachten ihre Ferien gemeinsam mit Freunden. „Die Stellplätze waren fast alle vergeben. Wir hatten bereits einen Ort für unser Zelt, waren nur mal kurz weg“, erinnert sich Ingrid Kuhne. „Als wir wiederkamen, wollten da zwei Jungs ihr Zelt aufschlagen.“ Herbert Kuhne lacht. „Wir dachten, das klappt. Aber die Mädels haben ihren Platz verteidigt. Nachdem wir angeboten hatten, beim Zeitaufbau zu helfen, haben wir uns den Platz dann geteilt.“

Anschließend verstanden sich die Vier immer besser. Für Ingrid Kuhne stand fest: „Ach, für 14 Tage reicht er“, sagt sie und lacht. Näher gekommen sind sie sich am Wochenende, als sie gemeinsam in der „Sandhexe“ zur Disko waren. „Da hat es gefunkt.“

Bei der Hochzeit vor 50 Jahren war Herbert Kuhne so nervös, dass er das Geld beim Werfen auf dem Dach und der Motorhaube verteilt hat. „Wir hatten einen weißen Wolga. Das Auto war nur ausgeliehen. Der Besitzer war nicht sehr erfreut“, erinnert sich der 69-Jährige. Doch am Ende blieb das die einzige Panne bei der Hochzeit.

Ein Jahr nach der Trauung wurde die Tochter geboren. „Da musste ich mein Motorrad in einen Kinderwagen tauschen“, sagt Herbert Kuhne und lacht. Sieben Jahre später erblickte der Sohn das Licht der Welt.

Groß gezogen wurden die Kinder hauptsächlich von Ingrid Kuhne. Ihr Mann war die meiste Zeit auf Montage. „Wir haben uns nur am Wochenende gesehen. Diese Zeit haben wir aber gemeinsam gestaltet, Ausflüge unternommen oder waren einfach unterwegs. Wir reisen sehr gern.“ Nun können die Beiden dafür sieben Tage in der Woche einplanen.