Preisverleihung mit Serenade

Stadt ehrt verdienstvoll Bürger / Mitteldeutsche Kammerphilharmonie bildet Rahmenprogramm

Preisträger2022

Den Abend rundete nicht nur der Walzer "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauss ab, den das Orchester der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie spielte, sondern auch die Abendsonne, die das Gradierwerk in warmes orange tauchte. Mit stehenden Ovationen wurde die gelungene Premiere dieser Preisverleihung mit anschließender Serenade in die Nacht begleitet.

Eine Serenade, die im ersten Teil die Preisverleihung der Stadt Schönebeck (Elbe) umrahmte und im Anschluss die Gäste in die Welten von "Zigeunerbaron" und "Das Feuerwerk" entführte, gab es bisher noch nicht. "Wir sind sehr dankbar, dass wir mithilfe der MKP einen festlichen Rahmen schaffen konnten, um die Rathauspreise aus den Jahren 2020 endlich zu übergeben", betonte Oberbürgermeister Bert Knoblauch. Bislang wurden diese während der Neujahrsempfänge der Stadt verliehen. Diese fielen die vergangenen Male aufgrund der Corona-Pandemie jedoch aus.

Nach der Eröffnung durch die "Polonaise aus Eugen Onegin" wurde Sigrid Beitler die Ehrenbürgerwürde verliehen. In ihrer 20-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWB hat sie das Unternehmen zu einem erfolgreichen Anbieter für Wohnraum entwickelt. Zudem wurde sie für ihr großes, soziales Engagement und ihre innovativen Ideen gewürdigt. „Sie weit über die Region hinaus Bekanntes geschaffen“, lobte Knoblauch in seiner Ansprache.

Neben den sozialen Aspekten und Programmen wie „Lieber daheim als im Heim“ und Human-WGs standen weitere Komponenten hoch im Kurs. Ob durch Sanierung und Modernisierung der Bestandswohnungen, den Lebensgarten oder Bienenwiesen, die Umwelt fand stets Berücksichtigung. „Wir werden Ihre Errungenschaften nicht vergessen“, betonte der Oberbürgermeister. „Danke für den nimmermüden Einsatz der vergangenen Jahre.“

Den Rathauspreis 2020 erhielt Heinrich Huke jun., der ein „über die Stadtgrenzen hinaus bekannter Künstler“ ist, betonte René Wölfer, Fraktionsvorsitzender der SPD, in seiner Laudatio. In der Tradition seines Vaters, Heinrich Huke sen., setzt er Ansichten der Stadt und Naturimpressionen der Umgebung in unterschiedlichen Maltechniken in Szene. Seine Bilder halten in Teilen ein Stück Stadtgeschichte fest, weil Ansichten vor, während und nach baulichen Veränderungen gezeichnet und gemalt wurden.

Heinrich Huke stellt seine Werke nicht nur in unserer Stadt selbst (Stadtwerkehaus, Kunst- und Industriemuseum, Salzlandmuseum), sondern auch überregional (Landtag des Landes Sachsen-Anhalt, Heimatstube Dornburg, Kirche Großmühlingen) aus. Damit ist er mit seinen künstlerischen Werken, die er neben seiner beruflichen Tätigkeit als Hobby erschafft, auch ein Botschafter für unsere Stadt geworden.

Friedrich Harwig ist seit über 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. Er hat sich große Verdienste um die Entwicklung der Stadt Schönebeck und ihrer Stadtteile erworben. Zunächst als Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Pretzien und als Bürgermeister dieser Gemeinde. „Schon in dieser Zeit hat Friedrich Harwig eng und vertrauensvoll mit den gesellschaftlichen Akteuren sowie mit der Stadtverwaltung Schönebeck und den jeweils Verantwortlichen zusammengearbeitet, da Schönebeck und die ostelbischen Gemeinden Plötzky, Pretzien und Ranies schon seit Anfang der 90er Jahre eine Verwaltungsgemeinschaft mit Schönebeck bildeten“, erklärte Sabine Dirlich, Fraktionsvorsitzende Die Linke, in ihrer Rede für den Rathauspreisträger 2020.

Einen großen Teil seiner Zeit widmet Friedrich Harwig der Kultur. Er ist Leiter zweier Frauenchöre, des „Concordia" Elbenau und der „Sweetsisters" Pretzien. Und er war der langjährige Leiter des Männerchores „Orpheus" Pretzien. Seinem großen Engagement ist eine wesentliche Bereicherung des kulturellen Lebens der Stadt Schönebeck und ihrer Ortsteile zu verdanken. Seine Tätigkeit wirkt über Schönebeck und den Salzlandkreis hinaus.

Für sein großes Engagement im Ehrenamt wurde Frank Schiwek mit dem Rathauspreis ausgezeichnet. Die wichtigsten Eigenschaften für ein Ehrenamt, wie Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit wurden ihm schon in die Wiege gelegt. Dies spiegelt sich in seiner beruflichen Laufbahn wider. Frank Schiwek studierte in der DDR „Unterstufenlehrer“. Da der Studiengang nach der Wende nicht anerkannt wurde, suchte er nach einer Alternative und bildete sich zum Förderschullehrer weiter. So kam er erstmals mit behinderten Menschen in Kontakt. Er nahm am Pilotprojekt „Aufbau des gemeinsamen Unterrichts an Sekundarschulen“ teil und gab seine Erfahrungen in landesweiten Kursen an Lehrerinnen und Lehrer weiter.

Seit 1992 ist Frank Schiwek ehrenamtliches Mitglied im „Allgemeinen Behindertenverband Sachsen-Anhalt“ ABiSA. Seitdem ist er in leitender Position tätig und organisiert seit Jahren die Begegnungsstätte „Haus Luise“ mit seinen Nebenstellen der Wohnresidenz „Thimannstift“ und der Wohnanlage „Am Malzmühlenfeld“. Die Begegnungsstätte „Haus Luise“ liegt ihm dabei besonders am Herzen. Zudem bekleidet er weitere Ehrenämter, unter anderem seit 2008 den stellvertretenden Vorsitz der Bürgerstiftung Salzland, seit 1994 die Mitgliedschaft im Stadtrat der Stadt Schönebeck und seit 2014 die Mitgliedschaft der SPD-Fraktion im Kreistag des Salzlandkreises.