Gartenidyll im Fokus

Begehung der Jury zum Bundeswettbewerb "Gärten im Städtebau"

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Mit dem ersten Platz im Landeswettbewerb „Gestalten statt verwalten“ hatte der Kleingartenverein „Gartenidyll“ in Schönebeck (Elbe) im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt. Nun fand die Begehung der Jury im Bundeswettbewerb statt. Dabei präsentierte sich der Verein gut vorbereitet, trotz einiger leerstehender Parzellen. Wie viel Eindruck die Felgelebener auf die Experten für Wirtschaft, Umwelt, Entwicklung und Klima gemacht haben, erfahren sie am 19. November 2022 bei der Abschlussveranstaltung in Berlin. „Es sind alle Gewinner“, betonte Vorsitzender Thomas Kleinworth mit Blick auf die 22 Teilnehmer.

Das Spektrum der Kleingärten im „Idyll“ ist sehr breit gefächert. Vom Bioanbau über Grünflächen bis hin zum Kunstgarten ist alles vertreten. „Die Entwicklung geht zum Erholungsgarten“, berichtete Karin Peine, Vorsitzende des Verbandes der Schönebecker Gartenfreunde. „Das ist ein bundesweiter Trend“, bestätigt Kleinworth. „Ab und zu stehen nun auch Schwimmbecken im Garten.“

Dennoch gibt es eine Menge Leerstand. Der betrifft alle Kleingartenvereine. Das Durchschnittsalter wächst, auch Extremlagen wie die Pandemie haben in Schönebeck nicht für eine enorm gestiegene Nachfrage gesorgt, erklärt Andreas Dölle, Vorsitzender im Kleingartenverein. Von den ursprünglich 80 Parzellen sind noch 54 übrig, 51 davon sind verpachtet. Was mit den übrigen passiert, ist unter anderem im Kleingarten-Entwicklungs-Konzept (KEKS) der Stadt Schönebeck (Elbe) enthalten. Und dieses war auch für die Jury interessant.

Oberbürgermeister Bert Knoblauch sowie Dezernent Guido Schmidt mussten sich vielen Fragen der Gäste stellen, beispielsweise zur städtebaulichen Einordnung der Kleingärtenanlagen, klimatischen Funktionen, Gestaltung einzelner Gärten und Betrachtung als Gesamtsystem. „Einige Flächen werden für Eigenheime freigegeben, andere dienen als land- oder forstwirtschaftliche Areale“, erklärte das Stadtoberhaupt während des Rundgangs.

Im Gartenidyll werden die verpachteten Flächen jedenfalls vorbildlich gepflegt – und das nicht nur, weil sich die Jury angekündigt hatte. Die Gärten links und rechts des zentralen Verbindungsweges sind aufgeräumt, liebevoll gestaltet und haben einige Überraschungen zu bieten, beispielsweise eine Windmühle, bepflanzte Schubkarren oder einen gemauerten Brunnen. „Wir haben eine tolle Gemeinschaft. Das Vereinsleben funktioniert“, betont Dölle.