Benennung zum Erik-Neutsch-Weg

Anlässlich des 90. Geburtstages des Schriftstellers

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Mit der Benennung eines Weges im Wohngebiet „Schillerstraße“ wurde dem in Schönebeck (Elbe) geborenen Schriftsteller Erik Neutsch eine besondere Ehre zuteil. Der „Erik-Neutsch-Weg“ wird nun an den Diplom-Journalisten erinnern, der am heutigen 21. Juni 2021 90 Jahre alt geworden wäre. Die Witwe Annelies Hinz schrieb: „Möge der Weg für die Schönebecker Einwohner ein guter sein, ein friedlicher und ein grüner.“

Bei der Enthüllung des Straßenschildes war auch Dr. Evelin Wittich, Vorsitzende des Vorstandes der Erik-Neutsch-Stiftung, anwesend. Sie bedankte sich sowohl beim Schönebecker Stadtrat, der diese Entscheidung beschlossen hatte, als auch bei der Stadt, die in dieser Hinsicht stets unterstützt hat. Die Stiftung hatte Neutsch im Jahr 2006 selbst gegründet. Sie sollte sein literarisches Erbe nehmen, sich für Kunst und Literatur einsetzen, beispielsweise durch Lesungen. Nun wurde mit der Straßenbenennung, bei der viele Weggefährten Neutschs anwesend waren, ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

Erik Neutsch wurde 1931 in Schönebeck (Elbe) geboren, studierte von 1950 bis 1953 an der Universität Leipzig, schloss als Diplom-Journalist ab und arbeitete anschließend als Kultur-und Wirtschaftsredakteur bei der Bezirkszeitung "Freiheit" in Halle von 1953 bis 1960. Anfang der 60er Jahre erschienen erste Erzählungen, 1964 dann der Roman "Spur der Steine", der moralische Maßstäbe für das solidarische Zusammenleben in einer sozialistischen Gesellschaft. Neutsch erhielt zwei Mal den Nationalpreis für Kunst und Literatur, den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste sowie den Literaturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes und weitere Ehrungen. Von 1974 bis 1990 war er Mitglied der Akademie der Künste der DDR, ab 1990 Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller. Erik Neutsch starb am 20. August 2013 in Halle (Saale)

Die Benennung war ein Beschluss des Stadtrates, dem im August 2019 ein Antrag der Fraktion Die Linke vorausgegangen war, in dem neben Neutsch eine Straßenbenennung nach Werner Tübke beantragt wurde. In diesem heißt es unter anderem: „Das Lebenswerk beider Kunstschaffender spricht für sich. Die Tübke-Ausstellung und die Neutsch-Lesung im iMUSEt haben im Sommer auf das Lebenswerk beider Schönebecker eindrucksvoll hingewiesen. Der öffentliche Zuspruch war enorm. Es liegt nahe, beiden Söhnen der Stadt mit der Benennung von Straßen Denkmale zu setzen.“