Landwirtschaftliche und grüne Berufe liegen im Trend

Ausbildung und Studium in den Bereichen Land-, Tier- und Forstwirt-schaft

Bundesagentur für Arbeit

Der Beruf des Bauern ist einer der ältesten Berufe der Welt. Ackerbau und Viehzucht haben schon vor tausenden von Jahren das Geschick der Menschheit bestimmt. Sie sorgten dafür, dass Menschen sesshaft wurden. Die Gärten der Semiramis gehören nicht umsonst zu den sieben Weltwundern der Antike.

Auch deshalb begehen wir seit dem Jahr 2000 weltweit am 1. Juni den Weltbauerntag. Der Tag macht auf die wichtige Arbeit von Bäuerinnen und Bauern aufmerksam und erinnert daran, dass sie weltweit für die Erzeugung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sorgen. Mit ihrer Arbeit erhalten sie zudem Kulturlandschaften und leisten einen entscheidenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Heute steht die Landwirtschaft mehr denn je an der Schnittstelle von Tradition und technologischer Innovation. Die Verbundenheit zur Natur und zur Region bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Berufsbildes. Zur gleichen Zeit wächst die Nachfrage nach hochqualifizierten Fachkräften. Moderne Landwirtinnen und Landwirte sind heute nicht nur Produzentinnen und Produzenten, sondern auch Expertinnen und Experten für Digitalisierung, Betriebswirtschaft, Nachhaltigkeit und Agrartechnik. Deshalb gehören Präzisionslandwirtschaft, Drohnensteuerung, Datenanalysen und automatisierte Systeme längst zum Alltag vieler landwirtschaftlicher Betriebe.

Landwirtschaft aber auch Forstwirtschaft und Gartenbau sind Berufsfelder mit Zu-kunft und bieten vielfältige Karrierewege. Dies sehen offenbar auch junge Menschen so, denn Ausbildungen und Studien-gänge im Bereich der Landwirtschaft bleiben gefragt. Gab es in Sachsen-Anhalt vor 10 Jahren noch 625 Azubis in land-, tier- und forstwirt-schaftlichen Berufen, sind es derzeit 584. Zugenommen hat die Zahl der Auszubil-denden im Bereich Landwirtschaft (+32). Zurückgegangen ist die Zahl der Azubis in der Tierwirtschaft (-40).

„Ob ein grüner Beruf für einen jungen Menschen persönlich in Frage kommt, lässt sich gut in einem Freiwilligen Ökologischen Jahr herausfinden“, stellt Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, fest.


„Eine weitere Möglichkeit, sich praktisch in einem grünen Beruf auszuprobieren und einen möglichen Ausbildungsbetrieb kennenzulernen, ist die Einstiegsqualifizierung (EQ). Dieses Langzeitpraktikum kann von der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West unterstützt werden. Nichts bereitet so gut auf eine Ausbildung vor wie ein Praktikum.“

Neben vielfältigen Ausbildungsberufen in den Bereichen Landwirtschaft, Tierwirt-schaft, Weinbau oder Forstwirtschaft, gibt es auch eine große Zahl an grünen Studiengängen. So stehen jungen Menschen, die studieren möchten, in Sachsen-Anhalt verschiedene grüne Studiengänge offen wie z.B. Landwirtschaft, Landschaftsarchi-tektur und Umweltplanung, Naturschutz und Landschaftsplanung an der Hochschule Anhalt in Bernburg und Agrarwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Beratung hierzu und zu allen anderen Berufswegen bietet die Berufsberatung der Arbeitsagentur.

Zahlen, Daten, Fakten

Im Zeitraum 2014 bis 2024 sank die Beschäftigung in Berufen der Land-, Tier- und Forstwirtschaft im Salzlandkreis um 8 Prozent. Fast jeder dritte Beschäftigte in Land-, Tier- und Forstwirtschaft im Bereich der Agen-tur für Arbeit Sachsen-Anhalt West ist inzwischen 55 Jahr alt oder älter und verlässt altersbedingt in den nächsten zehn Jahren die Betriebe. Auf zwei Beschäftigte, die in diesem Zeitraum in den Ruhestand gehen kommt im Agenturbezirk aktuell nur ein Beschäftigter unter 25 Jahre nach.

Lücken die dadurch entstehen, können auch durch Ausbildung nicht geschlossen werden:

Die Zahl der Auszubildenden in grünen Berufen stieg in den letzten zehn Jahren um 16 Prozent. 2024 gab es im Landkreis 36 Auszubildende in der Land- und Tierwirtschaft. 2024 gab es im Salzlandkreis im Jahresdurchschnitt auf eine gemeldete offene Stelle fast 7 Arbeitslose in der Land-, Tier- und Forstwirtschaft (11 Arbeitsstellen; 72 Ar-beitslose)