Neuer Kanalspüler für Schönebeck
Veolia schickt Wagen von 2005 in Rente und holt modernen Nachfolger für den Fuhrpark / Kein Fahrzeug von der Stange
Nach Tausenden Kilometern auf dem Tacho, fast 20 Jahren auf dem Buckel und einigen altersbedingten Wehwehchen hat der Abwasserdienstleister der Stadt Schönebeck (Elbe) seinen betagten Spüli jetzt in Rente geschickt. Seit kurzem ist ein nagelneues Kanalspülfahrzeug in der Stadt unterwegs. Wieder unverkennbar leuchtend orange lackiert. Und wieder mit einem riesigen Arbeitspensum versorgt. "Das ist für die Arbeiten im Kanalnetz unser mit Abstand wichtigstes Fahrzeug", betont Frank Rose, Vorarbeiter bei Veolia in Schönebeck.
Zwei Jahre, erinnert er, hat es gedauert. Zwei Jahre von der Bestellung bis zur Lieferung. "Aber das ist auch kein Fahrzeug von der Stange", weiß Frank Rose. Vielmehr handelt es sich um einen Allrounder. Damit können Kanäle, Pumpwerke, Straßeneinläufe und
Sandfänge von Schlamm und Dreck befreit werden. Mit diesen Aufgaben hat die Stadt Schönebeck (Elbe) die Veolia Wasser Deutschland GmbH beauftragt. "Wir spülen jedes Jahr zwischen 10 und 15 Prozent der Schönebecker Kanalisation", sagt Marco Feldheim, Leiter Betrieb bei Veolia in Schönebeck. Das seien Jahr für Jahr über 20 Kilometer. Eine routinemäßige Aufgabe, die viel Zeit beanspruche und den reibungslosen Abfluss des Abwassers ermögliche, betont Marco Feldheim. Undenkbar, wenn es das Spezialfahrzeug mit Hochdruckpumpe nicht gäbe. Es ist von Montag bis Freitag im Einsatz. Und wird fast ausschließlich von Stammfahrer Roland Menz bewegt, der inzwischen 45 Jahre in der Abwasserbranche tätig ist.
Der aufgesetzte Tank hat ein Fassungsvermögen von bis zu 9 000 Litern. Er kann entweder nur mit Wasser zum Spülen der Kanäle losfahren und nur den entfernten Schlamm abfahren, oder beides kombinieren. Das Volumen des Tanks ist flexibel verstellbar. Was
wichtig sei, weiß Roland Menz, um den Wagen selbst im Tagesverlauf flexibel einsetzen zu können. Die integrierte Hochdruckpumpe, mit der das Wasser durch die Kanäle geschickt wird, kann mit bis zu 200 bar arbeiten. Vor allem, bevor die Kanäle mit einer Spezialkamera befahren werden (bei einer Havarie oder auch in Vorbereitung einer Baumaßnahme), ist es wichtig, dass man allen Schmutz entfernt, um gute Bilder zu bekommen. Die wiederum geben Aufschluss über den Zustand des betroffenen Kanalabschnittes.
Roland Menz ist froh, ein so modernes Arbeitsgerät zur Verfügung zu haben. "Man steigt ein und fährt los", beschreibt er seine ersten Meter im neuen Kanalspüler, der nicht nur alleine bremst und automatisch genügend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern hält, dieser Wagen ist mit absolut allen verfügbaren Assistenzsystemen und Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. "Ein gutes Gefühl", freut sich der langjährige Veolia-Mitarbeiter.